Retargeting bei Google Adsense

Adsense & das Retargeting
Inhalt

Über das Retargeting hatte ich vor einiger Zeit bereits geschrieben, damals noch hauptsächlich im Kontext neuer  Anbieter wie Criteo. In den letzten Wochen/Monaten jedoch fällt es mir verstärkt auf, dass Google Adsense die Personalisierung von Werbeeinblendungen immer mehr hoch schraubt. Um so mehr bestätigt sich auch meine persönliche Meinung zum Retargeting als eher Fail als Mehrwert.

Der Grund ist der, dass ich eben erneut nach Informationen zu einem Alltagsproblem gesucht hatte, das sich mit Kfz beschäftigt – um es vielleicht konkret zu benennen Bremsen quitschen 🙂 – und dann bekommt auch relativ schnell via Google Suggest die passenden Seiten ins Gesicht gedrückt. Das nun auf diesen MfA-Seiten, welche gut und gerne auch Mehrwert bieten können, in Einzelfällen, dann erneut irgendwelche Themen beworben werden, die ich zuvor in einem anderen Kontext gesucht habe will mir nicht so recht plausibel erscheinen.

Ich suche nach einem Produkt oder einer Lösung eines Problems und werde mit Webeanzeigen meiner vorherigen Suchanfragen umhüllt. Sicherlich, könnte ich immer Lust auf ein paar Druckerpatronen haben und zu meiner Suche von vor 2 Stunden zurückkehren, aber aktuell interessiert mich doch das Thema auf der Seite.

Google Adsense

Bei manchen Google Adsense Anzeigen erscheint in der linken oberen Ecke ein Kreuz. Ich nehme an, dass dies die Anzeigen aus meiner vorherigen Zeitschleife sind, und die gemäß googlescher Interaktionstheorie für mich nach wie vor von Interesse sind. Hier das Wording:

Ok, verstanden. Diese Werbung hat Ihnen nicht so gut gefallen. Wir werden versuchen, beim nächsten Mal eine passende Anzeige für Sie zu finden.

Ok, verstanden.  Dann freue ich mich, dass sich ein Google Adsense Mitarbeiter dem Problem annimmt, und es hoffentlich bestmöglich lösen wird;.

Der Vollständigkeit halber, hier noch die Englisch Übersetzung, bzw. das Original Wording zum Ausblenden unerwünschter Retargeting-Attacken:

Adsense - Got it!

Got it — this isn’t the best type of ad for you. We’ll try to do better next time. Undo

Zeitschleife im Suchkontext vs Seitenkontext

Soll heißen, für den Content Publisher, der mit Adsense arbeitet, als auch für Google und den Adwords-Kunden wäre aus meiner Sicht viel sinnvoller, dem Besucher nicht alte Such-Kontexte anzubieten, sondern die guten altmodischen ´kontextualisierten‘ Werbeanzeigen (wenn es denn welche sein müssen) die sich auf die aktuelle Seite beziehen.

Retargeting ist längst bei Google Adsense angekommen. Dass ich mich, ggf. auch zum checken, welche Adsense-Anzeigen auf meiner Seite erscheinen, dann immer im Zweit-Browser oder im Stealth-Modus im Chrome bewege, hängt somit schlicht und einfach mit der Zeitschleife namens Retargeting zusammen. „Ach übrigens, du hattest vorhin gerade Unterhosen beim Versandhaus X gecheckt – vielleicht willst du jetzt, auf der PC-Hardware Website zuschlagen? Überleg’s dir schnell!„.

So oder ähnlich ist mein Eindruck des Retargeting. Sowohl für Nutzer/Besucher nicht wirklich mit Mehrwert versehen, als auch für die Werbetreibenden, deren Ads auf nicht relevanten Seiten erscheinen. Abschließend fällt mir auch ein, warum es mir jetzt doch extrem aufgefallen war, dass ich trotz Zeitmangels in die Tasten schlagen musste. Nach dem Hören eines Podcasts bei radio4seo hatte ich kurz die Links und ein paar Tipps gecheckt, unter anderem auch zu Online Marketing Seminaren – und diese schlagen doch nun einen Tag später im Kontext des Bremsen-Quitsch-Problems wieder auf. Thanks Google & Retargeting! ;

Nachtrag zum Remarketing

Einige Zeit ist vergangen, und das Adense Retargeting ist permant präsent beim Browsen. Um aber auch die Seite des Werbenden zu beleuchten, fand ich folgendes Google Adwords Video ziemlich einleuchtend, was Advertiser / Google sich davon erhoffen.

Der Kunde befindet sich in einer Pre-Kaufphase ( Commercial, Prepurchse Research bzw. Action [Query Typ] – vgl. Vanessa Fox 2010. Marketing in the Age of Google), und nicht wie bei den vorherigen Ausführungen beschriebenen Navigational  / Informational Search. Das macht natürlich Sinn, wenn man davon ausgeht, dass ich mich auch Tage nach einem Besuch auf einer getaggten Retargeting-Seite nach wie vor auf der Suche befinde. Gut, definitiv ein nützliches Werkzeug, aber Seitenkontext würde ich dennoch als vordergründiger sehen.

https://www.youtube.com/watch?v=ZmusXoLqXbk&amp%3Bfeature=emb_title
Video » Google Ad Innovations: Remarketing

2 Kommentare
  1. Das kann einem schon Angst machen, man liest sich von Blog zu Blog und bekommt auf jeder Seite den gleichen Werbetreibenden in den Adsense-Anzeigen ins Auge gedrückt – völliger Unsinn, wenn es um ein neues Thema geht… gut, die gefühlte Omnipräsenz wir dadurch gepusht, aber die Relevanz… na ja, die gute alte Zeitschleife eben 🙂

  2. Ja, das Thema Retargeting ist aus User-Sicht etwas falsch interpretiert. Ein Exempel: Sie suchen nach den passenden Shorts zum Weihnachtsfest. Suchen beim Anbieter X und Anbieter Y. Nach erfolgloser Suche nach den passenden Shorts machen sie sich auf um weiter zu arbeiten, oder non-clothing Themen nachzugehen 😉 You name it. Auf jeden Fall landen Sie auf golem.de, heise.de oder einem Technik Blog wie diesem hier – Et voilá was bekommen Sie in den omnipräsenten Ad-Banner zu sehen… Nein! Keine technik-relevanten Themen, nach denen sie gerade suchen, sondern die Short von vorhin. Vielleicht sind es auch die Nutzer, die es nicht verstehen, und diejenigen sind, die das Retargeting verstehen lernen sollten. Wie dem auch sei, aus Googlescher Perspektive scheint es effektiv genug zu sein.
    Beste Grüße!

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